» Gardeinfanterie
Die Infanteristen der Prinzengarde Alfter 1926 e.V. kopieren ihr Vorbild, die Kölner Stadtsoldaten des 18. Jahrhunderts, auf das Allerbeste. Ihr Markenzeichen sind die Gewehre, zeitgenössische Vorderlader, aus denen allerdings nicht geschossen wird. Vielmehr stecken im Lauf rot-weiße Strüssjer mit rot-weißen Bändern. Man will schließlich niemanden verletzen.
Die recht lockere und gemütliche Art der Gardeinfanteristen, die mit Militär wirklich nichts zu tun haben wollen, spiegelt sich in der Tatsache, dass man sich eher gemächlich fortbewegt und seine Umwelt anlächelt. Auch untereinander freut man sich überschwänglich, wenn man sich wiedersieht, und umarmt sich, und klopft sich auf die Schultern, als wenn man sich schon lange nicht mehr gesehen hätte; auch wenn man sich am Vortag erst spät abends verabschiedet hat.
So ist das und so soll es sein…..und nicht zu vergessen: „Drenk doch eene met, stell dich nit esu aan“. Auch wichtig.
Die Gardeinfanterie bildet mit ihren Gewehren sicher das Kernstück der Garde, im ursprünglichen Sinn des Wortes. In den zahlreichen Karnevalszügen marschiert man in Reihe und winkt den Menschen lächelnd zu….schon das macht gute Stimmung. Auch die Auftritte der Garde in den Sälen werden von der Infanterie unterstützt, indem auf der Bühne kräftig geschunkelt und mitgesungen wird. Das steckt an und gehört zur Aufgabe, das Publikum mitzunehmen.
Wenn man über sich hinauswächst und dazu Lust hat, praktiziert man aber auch das Wibbeln, „Stippeföttche“ genannt. Das Gewehr vor den Körper genommen, bewegt man paarweise Rücken an Rücken dat Föttche im Takt von links nach rechts und zurück. Man zeigt sich somit der Obrigkeit (damals den französischen und preußischen Besatzern) gerne von hinten.
„Ritsch, ratsch, de Botz kapott, de Botz kapott, de Botz kapott…..“. so wibbeln und singen die Jonge.