» Marketenderinnen

Wenn man sich mit dem Ursprung und der Geschichte des Karnevals beschäftigt, fällt auf, dass sich die Aktivitäten in den Gesellschaften und Vereinen lange auf männliche Mitglieder konzentrierten. Dies gilt ganz besonders für die mittlerweile zahlreichen Garden, erst recht die Traditionscorps.

 

Dabei waren schon im ersten Rosenmontagszug in Köln Frauen in prächtigen Kostümen dabei. Und schon im Folgejahr ritten im großen Zug von 1824 vier Frauen als Marketenderinnen mit, hinter den Männern. Davor zu reiten wäre sicher damals vermessen gewesen und nicht akzeptiert worden.

 

Die vier Frauen, eine Fischerin, ein Obstweib, eine Getränkehändlerin und ein Milchmädchen, hatten die Uniform der Roten Funken angezogen, dazu aber lange weiße Röcke, so wie es sich für die doch eher prüde Zeit gehörte. Da die in den Krieg ziehenden Truppen schon immer Frauen mit sich ziehen ließen, die im wesentlichen Handel betrieben, nämlich die Marketenderinnen, hatten sich die vier Frauen im Rosenmontagszug von 1824 bei den Roten Funken ebenfalls als Marketenderinnen bezeichnet.

 

 

In der Prinzengarde Alfter 1926 e.V. haben Marketenderinnen ihren festen Platz. In den Sälen und Umzügen sind sie mehr noch als ihre männlichen Pendents der Garant für gute Stimmung. Mit viel Herzblut bewegt man sich zu Sambarhythmen und Co. und nimmt die Menschen mit. Darüber hinaus werden unsere Gardepänz von Marketenderinnen trainiert und in den Zügen und bei gemeinsamen Auftritten betreut und an die Hand genommen.

 

Einige Marketenderinnen sind ehemalige Mariechen, die weiter im Verein mitmachen möchten. Andere treten dem Verein bei, weil sie ganz einfach tollen Karneval feiern möchten und in der Garde etwas mitgestalten wollen. Alles ist möglich, zumindest in der Prinzengarde Alfter 1926 e.V.. Immerhin sind hier vier Marketenderinnen Mitglied des elfköpfigen Vorstands……so ändern sich die Zeiten.